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Wer etwas höher in den Bergen unterwegs ist, muss auch mit Ziegen auf der Straße rechnen (links). In kleinen Geschäften werden

die Spezialitäten der Insel angeboten (Mitte). Rechts die Bucht von Porto.

Auf den ersten Blick ist Centuri-Port

an der Nordspitze Korsikas

ein kleines, verschlafenes Nest. Tatsächlich ist der Ort aber der

wichtigste Langusten-Fischereihafen Frankreichs.

Blaues Meer, grüne Hügeln. Die Fahrt auf der Küstenstraße

um das Cap Corse ist ein landschaftlicher Hochgenuß.

Meeresrauschen

unvergleichlichen Duft über

die Insel. Macchia nennen die

Korsen das, was so neben der

Straße wächst, die Hügeln be-

siedelt und große Teile der In-

sel mit einem grünen Teppich

überzieht. Da darf jedes Korn

aufgehen, jeder Samen sprie-

ßen und jede Pflanze dort ihre

Blüte gegen den Himmel stre-

cken, wo gerade Platz dafür ist.

Eine ordnende menschliche

Hand hat die Macchia noch

nie gesehen. Wahrscheinlich

erklärt gerade das die unheim-

liche Vielfalt an verschiedenen

Pflanzen.

Korsika hat grundsätzlich

zwei Gesichter. Die Küsten-

regionen und das Bergland.

An der Ostküste gibt es große

Ferienorte für den Massen-

tourismus. Die Westküste ist

schroffer, felsiger und nicht

überall zum Baden geeignet.

Der Golf von Porto wurde von

der UNESCO sogar zum Kul-

turerbe erklärt. Wir haben hier

auf dem Weg von Calvi nach

Corte Mittagsrast gemacht. Die

Fahrt auf der engen Küsten-

straße war schlichtweg berau-

schend. Leichter Nieselregen

ließ das Grün neben der Straße

noch saftiger erscheinen. Und

weil sich die Wolken nur über

das Land legten und über dem

Meer die Sonne schien, kroch

ein ganz einzigartiges Licht

gemeinsam mit uns der Küs-

tenstraße entlang.

Wer von den Küstenstraßen

ins Landesinnere abbiegt, wird

oft schon bald von dichten

Wäldern verschluckt. So führt

die Straße von Porto nach Cor-

te durch den „Foret Dom Aito-

ne“. Das ist ein dichter Kasta-

nienwald in dem sich die Stra-

ße auf 1.477 Meter schlängelt

und schließlich über den „Col

de Verghio“ führt. Das ist einer

von mehreren Pässen, die in

Korsika allesamt recht unspek-

takulär daher kommen. Da gibt

es auf der Passhöhe kein Re-

staurant, so wie bei uns. Es gibt

auch keinen Souvenirstand der

Kühlschrankmagneten

oder

Abziehbilder verkauft. Nur ein

Schild weist die einsamen Mo-

torradfahrer darauf hin, dass

sie jetzt den höchsten Punkt

erreicht haben. Oft kann man

diese Schilder aber nicht lesen,

weil sie zerschossen sind. Das

ist in Korsika üblich. Genauso

wie das Übermalen

der

französischen

Namen auf den zwei-

sprachigen Ortsschil-