Wimpertierchen -
kleine Wunder
In Seen wie dem Mondsee
finden sich im Jahresverlauf
um die 100 Arten. Sie gehö-
ren zu den Hauptkonsumen-
ten natürlicher Algen- und
Bakteriengemeinschaften
und sind die Nahrungs-
grundlage von Kleinkrebsen
und Rädertieren. Ciliaten
gehören zum mikrobiellen
Nahrungsnetz, das sich aus
einer Vielfalt von Kleinst-
organismen zusammensetzt,
die unterschiedlichste Auf-
gaben im Lebensraum See
erfüllen.
Lebensraum
Wimpertierchen
Wimpertierchen (Ciliaten)
sind einzellige Wesen, die in
jedem Gewässer und auch
im Boden vorkommen. Sie
bewegen sich auf verschie-
denste Weise fort, können
schwimmen oder kriechen,
ernähren sich von Bakteri-
en oder einzelligen Algen
und vermehren sich durch
Zellteilung. Wimpertierchen
sind zwischen 0,02 - 0,2 mm
groß.
J u n i 2 0 1 5
Gut geschützt
Ciliaten schützen sich auf
verschiedene Weise vor
ultravioletter
Strahlung
(UV). UV-Strahlung im
See wird in den obers-
ten Metern bereits abge-
schirmt, daher halten sich
manche UV-empfindliche
Planktonorganismen
in
größeren Tiefen auf.
Eingebauter
Sonnenschirm
Manche Ciliaten le-
ben in Symbiose mit
kleinsten Algen, die
UV-Schutzsubstan-
zen
produzieren.
Diese Algensymbi-
onten leben im Cili-
at selbst und können
dort unter UV-Strah-
lung auch dichte Schutz-
schirme für die empfindli-
chen Zellkerne bilden.
Sonnenschutz-
Tablette
Nix wie raus aus
der Sonne
Eine weitere Strategie von
Ciliaten ist es, Algen, die
Sonnenschutzsubstanzen
produzieren, zu fressen.
Andere Ciliaten im
Uferbereich verste-
cken sich unter Stei-
nen oder Blättern,
um der UV-Strah-
lung zu entkommen.
Gewinnspiel
Wir verlosen zwei Plätze für den Mikroskopiernachmittag „Leben
imWassertropfen“ am 23. Juni von 13 - 15.30 Uhr am Forschungs-
institut für Limnologie in Mondsee. Wer mitspielen möchte klickt
auf
www.mondseeland24.atim Bereich „Gewinnspiele“.
Text und Bilder von Dr. Bettina Sonntag vom
Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee
der Universität Innsbruck, weitere Informati-
onen unter www.
ciliates.at