Juni 2015
Ursprung der Sage
Die Sage vom Teufelsloch
ist eine der bekanntesten und
beliebtesten Sagen aus dem
Mondseeland. Das auffallend
große Loch in der riesigen
Felswand der Drachenwand
führte zu mehreren Sagenver-
sionen. Es gibt auch ähnlich
große Löcher in Felswänden
in anderen Regionen. So soll
auch in Steinbach am Atter-
see der Teufel mit einer bö-
sen Pfarrersköchin durch das
Höllengebirge gefahren sein
und das große Loch gemacht
haben. Im westlichen Teil der
Drachenwand befindet sich
ein zweites, kleineres Fels-
loch, das aber vom Tal aus
nicht sichtbar ist.
Sagenquelle
Buch: Wundersames Mond-
seeland. Sagen, Legenden, Er-
zählungen für Kinder und Er-
wachsene. Gesammelt und neu
erzählt von Anton Reisinger,
illustriert von Agneta Gräfin
von Almeida,
Verlag omnipublica, ISBN-10:
3-9502162-4-3, Euro 14,00
Verkauf: Museum Mondsee-
land, neben der Basilika.
or langer Zeit
stand im Atter-
gau eine präch-
tige Burg, in der
eine schlimme und
garstige Burgfrau lebte. Je-
dermann aus der Umgebung
fürchtete sich vor ihr, denn sie
hatte ein Herz aus Stahl und
quälte gerne Menschen und
Tiere. Da sie aber sehr mäch-
tig war, traute sich niemand
etwas gegen ihre Untaten zu
unternehmen. Die Menschen
aus der Region nannten sie
nur „das böse Weib“ und zit-
terten schon, wenn sie nur an
die garstige Burgfrau dachten.
Eines Tages verfinsterte sich
der Himmel und der Teufel
persönlich kam angeflogen,
um dem Treiben der Burg-
frau ein Ende zu bereiten. Er
packte die böse Frau im Flug
und flog in einem Höllen-
tempo mit ihr über Wiesen,
Felder und Seen bis hin zur
Drachenwand. Die Frau schrie
aus vollem Leibe. Der Teufel
lachte ganz hämisch und flog
plötzlich mit ihr einfach durch
den Felsen der Drachenwand
und plötzlich waren beide ver-
schwunden. Zurück blieb nur
das große Loch, das Teufels-
loch, in der Drachenwand.