5
2015
Aktue l l es aus dem Mondsee l and
Wir produzieren Unmengen
an Müll, vieles davon ist Ver-
packungsmüll. Die Idee der
Trennung von Verpackungs-
müll stammt aus den Anfän-
gen der Umweltbewegung in
den 1980er Jahren und wurde
1993 mit der „Verpackungs-
verordnung“ gesetzlich gere-
gelt. Seitdem besteht für die
Hersteller von Verpackungen
die Verpflichtung, diese auch
wieder zu entsorgen. Die Ge-
burtsstunde der Gelben Tonne
gewissermaßen. Zugegeben,
die Wahrheit sieht etwas an-
ders aus, denn nachdem wir
beim Einkauf Unmengen an
Plastik, Papier und Glas in
unsere Haushalte geschleppt
haben, transportieren wir die-
se schließlich wieder zu Sam-
melcontainern. Von den Her-
stellern der Verpackung ist bei
dieser Tätigkeit selten etwas
zu sehen ...
Die beste Lösung ist Ver-
meidung, doch der müllver-
meidende Einkauf ist oft gar
nicht so einfach. Es bleibt also
nur das Mülltrennen. Das ist
nicht nur umweltfreundlich,
es entspricht auch den Geset-
zen. Besonders werterhaltend
ist übrigens die Abgabe des
getrennten Mülls in den Alt-
stoff-Sammelzentren.
Denn
dort wird relativ sortenrein
aus dem Müll Wertstoff. Die
Einnahmen aus dieser „Wert-
sammlung“ werden auch dafür
verwendet, den Müll aus den
Sammelinseln zu sortieren und
zu verwerten.
Wer seinen Müll gewissen-
haft in Glas, Papier und Plastik
oder Metall trennt und an den
vorgesehenen Sammelstellen
in die Tonnen einwirft, dem
ist im Verlauf der letzten Jahre
nicht entgangen, wie sehr die
Müllsammelstellen zu puren
Müllstellen verkommen.
Hier setzt das neue Sam-
melkonzept des Bezirksabfall-
verbandes an. Mit dem neuen
„haushaltsnahen Sammelsys-
tem“ ersparen sich die Haus-
halte diese „Entsorgungsfahr-
ten“ zur zumeist ohnehin voll-
gestopften Sammelinsel. Mit
einer Altpapiertonne und dem
„gelben Sack“ für Metall und
Kunststoff-Verpackungen für
jeden Haushalt kommt die Ent-
sorgung praktisch direkt zum
Haus. Praktisch auch für die
Entsorgungsfirmen, denn die
Verschmutzung, die derzeit an
den Müllinseln herrscht, wird
wohl kaum jemand selbst vor
der eigenen Haustür verursa-
chen. An den Müll-Sammelin-
seln werden nur noch die Glas-
alden werden
container zu finden sein.
In einer nun durchgeführten
Befragung kann jede Bürgerin
und jeder Bürger entscheiden,
ob er am neuen „haushaltsna-
hen Sammelsystem“ teilneh-
men möchte. Die Umstellung
ist freiwillig und kostenlos.
Wer keine Altpapiertonne und
keinen gelben Sack für seinen
Haushalt möchte, kann seinen
getrennten Müll weiterhin in
die
Altstoff-Sammelzentren
bringen.
Wie viel Müll machen wir
und was tun wir damit?
Jeder Österreicher produziert gut 640 Kilogramm
Abfall im Jahr. Damit liegen wir an siebenter Stelle
in der EU. Den meisten Müll machen die Dänen
mit 810 Kilo. Den wenigsten Müll produzieren die
Tschechen mit 310 Kilo pro Kopf und Jahr.
Von einer wesentlich besseren Seite präsentiert
sich Österreich, wenn es um die Abfallverwertung
geht, denn da liegen wir europaweit an erster Stelle.
So werden bei uns 40 Prozent des Mülls kompos-
tiert. 29 Prozent der Abfälle werden in Österreich
recycelt und wiederverwertet. 25 Prozent unseres
Mülls wird fachgerecht auf Deponien gelagert.
Das EU-weite Schlusslicht ist in dieser Statistik
Bulgarien. Dort gibt es weder eine funktionierende
Mülltrennung, noch eine Abfallwiederverwertung
oder eine kontrollierte Deponierung.
Quelle:
www.bundesabfallwirtschaft.at,Grafik: Österreichisches Ökologie-Institut