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Februar

Windräder - oder die Kehrseite der Medaille

„Es gibt keine Stimme gegen

die Windräder“, behauptete

der Vizebürgermeister der Ge-

meinde Tiefgraben Wienerroi-

ther vor kurzem in einer Tages-

zeitung.

Was auch nicht verwundert,

denn es gibt/gab bis jetzt kei-

ne öffentliche Diskussion oder

Aufklärung über das scheinbar

bereits fixierte Projekt.

Nur vage Andeutungen, wie et-

wa das prinzipielle Bekenntnis

für die Windkraft, konnte man

bislang vernehmen und wenn

etwas gebaut werden sollte,

dann natürlich nur mit Bürger-

beteiligung.

Diese Bürgerbeteiligung wür-

de dann folgendermaßen aus-

sehen: reiche Bürger, die das

nötige Spielgeld haben, inves-

tieren in die nicht rentablen

200 Meter (!) hohen Windräder

auf dem Saurüssel. Das Risi-

ko für die Investoren ist über-

schaubar, denn die Differenz

(aktuell mindestens 50 %) wird

durch die Ökostromförderung,

die wir alle zahlen, abgedeckt.

Zudem steigt der Strompreis

durch den teuren Ausgleichs-

strom bei wenig Wind oder

Windstille. Die optische Ver-

schandelung des Naturjuwels

Saurüsselwald und die gesund-

heitliche Gefährdung durch

tausendfache LKW Fahrten für

den Bau und besonders durch

den Infraschall der laufenden

Windräder bekommen wir noch

obendrauf.

Aber wehe man kritisiert diesen

Umstand, dann wird man per-

sönlich für die Erderwärmung

und Fukushima verantwortlich

und so mundtot gemacht.

Aber ich traue mir zu sagen,

dass es bessere Alternativen

gibt. Als Beispiel wäre die Ge-

meinde Köstendorf (Gewinner

des Energy Globe) zu nennen,

wo vernetzte Solarenergie und

Aktionen zum Stromsparen

allen etwas in der Geldbör-

se bringen, und die regionale

Wirtschaft fördert bei gleich-

zeitigem Umweltschutz.

Uns dagegen wird die Wind-

kraft auf dem Saurüssel als der

große Wurf aufgetischt. Gewin-

ner sind in diesem Fall nur we-

nige, und die anderen tragen

die Kosten.

Je mehr die Bautätigkeit im Irr-

seebecken fortschreitet, umso

mehr wäre eine Erhaltung des

Naherholungsgebietes Saurüs-

sel notwendig. Aber stattdessen

wird auch dieser letzte grüne

Fleck sinnloserweise industri-

alisiert.

Wer noch nicht weiß, was er

von diesem Leserbrief halten

soll! Sind Sie für unrentable

200 Meter hohe Windräder auf

dem Rücken des Kolomannber-

ges…?

Dr. med.

Wolfgang Schindlauer

Zell am Moos

Eine

öffentliche

Diskussion

wäre

durchaus

angebracht