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Promitreff jeden Sonntag

bei mir im Wohnzimmer

so ich nie so viele Fans haben

werde und so viel Geld sowie-

so nicht. Dazwischen trommelt

mir penetrante Werbung ins

Hirn, dass ich möglichst so-

fort irgend so eine XXL-Küche

kaufen muss, weil die jetzt nur

die Hälfte kostet. Auch in den

Baumarkt muss ich morgen,

da kassieren sie nämlich keine

Mehrwertsteuer.

U

nd dann wieder Lauda,

Ötzi & Co, die mir erklä-

ren, wie ich meinen Alltag aus-

gefüllter gestalten kann. Und

wenn ich Streit mit meiner Frau

haben sollte, dann ist das auch

kein Problem. Ich muss „nur

intelligent streiten.“ So wie

das der Ötzi und seine Frau

machen. Originalzitat. Ich

schwöre!

U

nd wenn, so wie in die-

sen Tagen, die Lebens-

weisheiten bekannter Öster-

reicher auch noch alle paar

Minuten vom hysterischen

Geschrei irgendeines Repor-

ters unterbrochen werden,

weil gerade irgendein Öster-

reicher auf irgendeiner Schi-

piste um ein paar Hunderstel

Sekunden schneller ist, als all

die anderen Brettlrutscher,

dann bin ich froh, dass mein

Radio CDs und sogar noch

Kassetten abspielen kann ...

... meint Ihr A. B.

W

as haben Conchita Wurst

und Niki Lauda, DJ Öt-

zi und Marcel Hirscher, Alfons

Haider und Armin Assinger,

Peter Rapp oder Jazz Gitti ge-

meinsam? Sie alle sind mit Dut-

zenden anderen Österreichern

regelmäßig am Sonntag Vormit-

tag bei mir zu Gast. Eigentlich

sind sie ja beim „Frühstück bei

ihr“. Aber weil zu dieser Zeit

auf den Regionalradioprogram-

men des ORFs ein Gottesdienst

übertragen wird und trockene

Reiseberichte, beispielsweise

aus Kambodscha, auf Ö1 um

diese Zeit auch nicht mein Fall

sind, bleibt eigentlich nur Ö3.

D

a eben erklären mir Lau-

da, Ötzi & Co dann zwei

Stunden lang, was ich die gan-

ze Woche über falsch mache.

Wieso ich nie so glücklich und

berühmt werde wie sie, wie-

Februar

S

ie heißen Julia, Anna, Max, Sophie,

Lukas und anders, sie sind zwischen

10 und 18 Jahren alt, sie leben am Land

zwischen Unterach, Oberwang und Ober-

hofen und für rund 340 von ihnen begin-

nen die Tage von Montag bis Freitag zwi-

schen 5 Uhr und höchstens 5.30 Uhr.

Diese Jugendlichen verbindet zweierlei: Sie ha-

ben sich für eine Ausbildung – höhere Schule bis

zur Matura oder Lehre – entschieden, die sie in

der Stadt Salzburg erhalten. Sie alle nehmen da-

für Wegzeiten von bis zu vier Stunden täglich auf

sich, um dieses Ziel zu erreichen.

Die oftmals geäußerte Meinung, die Jugend von

heute wäre „verzärtelt“ und würde „nichts aushal-

ten“ scheint angesichts dieser Alltagsroutine nicht

angebracht.

Egal, ob Julia oder Markus, wer in der entlege-

nen Ortschaft Radau schon einmal vier Kilome-

ter bis zur nächsten Bushaltestelle hat, weiß wohl

ziemlich genau, was er und sie erreichen will.

Ohne den elterlichen Taxidienst, das sei an die-

ser Stelle vermerkt, würde an solche Schulkarrie-

ren gar nicht zu denken sein.

Von

Christina

BURDA

Mit dem Bus unterwegs

zu nachtschlafender

Zeit. Für 300 Schüler aus dem Mondseeland

ist das Alltag.

Bild: Miriam Burda

Beinahe hinter

Bergen

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