Background Image
Previous Page  30 / 64 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 30 / 64 Next Page
Page Background

Apr i l 2015

ten mit dem ungeöffneten

Topf wieder zurück. Auf dem

Rückweg machte der Bote

am Wegesrand eine kleine

Rast. Er wollte unbedingt

wissen, was sich wohl in dem

Gefäß verbarg. Schließlich

konnt er seine Neugier nicht

mehr zügeln und öffnete ganz

vorsichtig den Deckel nur ei-

nen ganz kleinen Spalt. Auf

einmal sprang der Deckel ab

und Wasser quoll hervor. Er

versuchte den Deckel wie-

der zu verschließen, aber es

gelang ihm nicht. Der Bote

sprang voller Schreck auf und

lief auf einen nahengelegenen

Berg, um sich vor dem Was-

ser zu retten. Bald stand die

ganze Gegend und das Schloß

mit dem bösen Zauberer unter

Wasser. So hat sich über den

bösen Zauberer das Unheil

ergossen, das den Ischlern zu-

gedacht war. Der entstande-

ne See wurde Irrsee getauft.

Manchmal sieht man einen

alten, unheimlichen Mann

mit seinen Boot wirr und irr

die Wogen des Sees auseinan-

der furchen.

Ursprung der Sage

Die Namen des Irrsees, des

nahegelegenen Irrsberges oder

des nördlich gelegenen Ortes

Irrsdorf leiten sich wahrschein-

lich von dem lateinischen Per-

sonennamen Ursus (Bär) ab.

Die ersten urkundlichen Er-

wähnungen im ältesten Traditi-

onsbuch des Klosters Mondsee

lautet: „Ursesperge“ um 820,

das hieß wohl: „der Berg, wo

ein Ursus lebt, arbeitet, Auf-

gaben erfüllt.“ Urisesso – See

eines Ursus, Maninseo – See

eines Manno.

Sagenquelle

Buch: Wundersames Mond-

seeland. Sagen, Legenden, Er-

zählungen für Kinder und Er-

wachsene. Gesammelt und neu

erzählt von Anton Reisinger,

illustriert von Agneta Gräfin

von Almeida, Verlag omnipu-

blica, ISBN-10: 3-9502162-4-

3, 14,- Euro Verkauf: Museum

Mondseeland, neben der Basi-

lika.

ort wo heu-

te der Irrsee

liegt, stand

früher

ein

herrliches Schloss eines bö-

sen Zauberers. Der versuchte

alles Mögliche um den armen

Talbewohnern das Leben

schwer zu machen und ihnen

zu schaden. Ganz besonders

konnte er die fleißigen Isch-

ler Salz- und Bergarbeiter

nicht leiden. Eines Tages ließ

er einen Boten zu sich kom-

men, um einen verschlosse-

nen Topf mit Salzwasser zu

den Ischler Salzbergleuten

zu bringen. Diese sollten die

Salzlösung überprüfen. Die

Ischler aber waren misstrau-

isch und schickten den Bo-

Bild: fotokerschi