Apr i l 2015
ten mit dem ungeöffneten
Topf wieder zurück. Auf dem
Rückweg machte der Bote
am Wegesrand eine kleine
Rast. Er wollte unbedingt
wissen, was sich wohl in dem
Gefäß verbarg. Schließlich
konnt er seine Neugier nicht
mehr zügeln und öffnete ganz
vorsichtig den Deckel nur ei-
nen ganz kleinen Spalt. Auf
einmal sprang der Deckel ab
und Wasser quoll hervor. Er
versuchte den Deckel wie-
der zu verschließen, aber es
gelang ihm nicht. Der Bote
sprang voller Schreck auf und
lief auf einen nahengelegenen
Berg, um sich vor dem Was-
ser zu retten. Bald stand die
ganze Gegend und das Schloß
mit dem bösen Zauberer unter
Wasser. So hat sich über den
bösen Zauberer das Unheil
ergossen, das den Ischlern zu-
gedacht war. Der entstande-
ne See wurde Irrsee getauft.
Manchmal sieht man einen
alten, unheimlichen Mann
mit seinen Boot wirr und irr
die Wogen des Sees auseinan-
der furchen.
Ursprung der Sage
Die Namen des Irrsees, des
nahegelegenen Irrsberges oder
des nördlich gelegenen Ortes
Irrsdorf leiten sich wahrschein-
lich von dem lateinischen Per-
sonennamen Ursus (Bär) ab.
Die ersten urkundlichen Er-
wähnungen im ältesten Traditi-
onsbuch des Klosters Mondsee
lautet: „Ursesperge“ um 820,
das hieß wohl: „der Berg, wo
ein Ursus lebt, arbeitet, Auf-
gaben erfüllt.“ Urisesso – See
eines Ursus, Maninseo – See
eines Manno.
Sagenquelle
Buch: Wundersames Mond-
seeland. Sagen, Legenden, Er-
zählungen für Kinder und Er-
wachsene. Gesammelt und neu
erzählt von Anton Reisinger,
illustriert von Agneta Gräfin
von Almeida, Verlag omnipu-
blica, ISBN-10: 3-9502162-4-
3, 14,- Euro Verkauf: Museum
Mondseeland, neben der Basi-
lika.
ort wo heu-
te der Irrsee
liegt, stand
früher
ein
herrliches Schloss eines bö-
sen Zauberers. Der versuchte
alles Mögliche um den armen
Talbewohnern das Leben
schwer zu machen und ihnen
zu schaden. Ganz besonders
konnte er die fleißigen Isch-
ler Salz- und Bergarbeiter
nicht leiden. Eines Tages ließ
er einen Boten zu sich kom-
men, um einen verschlosse-
nen Topf mit Salzwasser zu
den Ischler Salzbergleuten
zu bringen. Diese sollten die
Salzlösung überprüfen. Die
Ischler aber waren misstrau-
isch und schickten den Bo-
Bild: fotokerschi