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Seite 2

Meinungen

Dezember 2014

Perchtenlauf oder Besuch

von einem anderen Stern?

... dass

es mit dem Sozialmarkt

SOLEart in Straßwalchen eine

günstige Einkaufsmöglichkeit

für bedürftige Menschen gibt.

Möglich ist das aber nur, weil

viele Firmen der Region den

Sozialmarkt mit Warenspenden

aller Art unterstützen. „So kön-

nen wir ein breites Sortiment

anbieten und die Bedürfnisse

des Alltags abdecken“, freu-

en sich die freiwilligen Helfe-

rinnen, die ebenfalls ein ganz

wichtiges Rad in diesem sozi-

alen Netzwerk sind.

... dass

gerade jetzt in nebli-

gen Zeiten so manche Autofah-

rer ohne Licht unterwegs sind.

„Erst kürzlich hatte ich wieder

so eine Begegnung der beson-

deren Art. Ich habe einen ent-

gegenkommenden Wagen erst

ein paar Meter vor mir gese-

hen“, ärgert sich ein Leser aus

Seekirchen und meint weiter

ironisch dazu: „Dafür sind wir

an den schönsten und sonnigs-

ten Tagen im Hochsommer al-

le mit dem Licht am Tag unter-

wegs.“

S

chon zu Halloween waren

die ersten zu sehen. In die-

sen Tagen nehmen sie aber

sprunghaft zu. Stehen beina-

he hinter allen Ecken, lau-

fen durch viele Orte und er-

schrecken nicht nur die Kin-

der. Die Perchten sind wie-

der los. Perchtenläufe sind im

Flachgau zu einer Volksbelus-

tigung geworden. Die Men-

schen kommen und auch die

Perchten werden immer mehr.

Und immer grauslicher. War

es vor ein paar Jahren noch

so etwas wie ein Ehrenko-

dex, dass nur mit Holzmas-

ken gelaufen wird, interessiert

das längst niemand mehr. Vie-

le Perchten schauen inzwi-

schen aus wie Klingonen, die

direkt vom Planet Qo‘noS zu

uns kommen, um uns zu zei-

gen, dass wir Menschen doch

nicht die schiachste Rasse im

Weltall sind.

A

ber egal ob Percht mit

Holzmaske und Zottel-

fell oder Klingone mit Lich-

terkette um den Plastikbauch

aus dem die Därme quellen.

Mit Brauchtum hat alles nichts

zu tun. Die Perchtenläufe, wie

sie in diesen Tagen bei uns

stattfinden, sind eine Einfüh-

rung neuesten Datums und ge-

hen bestensfalls als Krampus-

läufe in einer modernen Form

durch. Oder als Belustigung

für die Bevölkerung oder als

Touristenattraktion. Vielleicht

auch noch als Bereicherung

für den Bauernspätherbst. An-

gesichts des schönen Wetters

und etwas großzügig gedacht.

B

rauchtum hin, Brauch-

tum her. Für viele Leute

sind Perchtenläufe längst ein

Pflichttermin in der Vorweih-

nachtszeit. Eh klar, wir sind es

ja schon gewohnt, dass es in

diesen Tagen besonders hek-

tisch und schrill, laut und rei-

ßerisch zugeht. Erinnert uns

das Gedränge bei den Perch-

tenläufen doch so schön an die

Stimmung beim Punsch-Vorglü-

hen in den Einkaufszentren ...

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